Freibad-Erhalt: So kann es gehen

10.03.20 –

Experte schildert bei den Grünen die Entstehung des Parkbades Weende – Ein Vorbild für Zwiesel?

Zwiesel. Gut zehn Jahre sind vergangen, seit die Becken des damaligen Freibades verfüllt worden sind. In der bekannten Form, das war die Überzeugung der Verantwortlichen, wäre das Bad aus Kostengründen nicht mehr zu unterhalten gewesen. Welche Wege es gibt, das Freibad neu zu beleben und attraktiver zu machen, damit beschäftigen sich seit längerem die Zwieseler Grünen. Am Wochenende luden sie zu einem Vortrag über diese Thematik ein.
Stadträtin Sigrid Weiß hatte den langjährigen Geschäftsführer der Göttinger Sport und Freizeit GmbH (GoeSF), Alexander Frey, als Referenten gewonnen. Bei seinem Vortrag im Saal der AWO, bei dem neben den Grünen-Stadträten Sigrid Weiß, Martin Lippl und Jens Schlüter auch Bürgermeister Franz Xaver Steininger und Wirtschaftsreferentin Dr. Elisabeth Zettner anwesend waren, widmete sich Frey der Umgestaltung des Freibades im Göttinger Stadtteil Weende und zog dabei etliche Parallelen zum Freibad in Zwiesel.
Denn in Göttingen gab es in Sachen Freibad eine nahezu identische Ausgangslage. So war auch dort der Sanierungsbedarf nach fast 60 Betriebsjahren so groß, dass angesichts der angespannten Haushaltslage die Schließung drohte – zumal Göttingen, ähnlich wie Zwiesel, Stabilisierungshilfe benötigte. Hier wurde dann die GoeSF beauftragt, eine Lösung zu finden. Schnell wurde laut Frey klar, dass das Weender Freibad ein völlig neues Nutzungskonzept brauchte, denn die technische Sanierung allein würde das Bad nicht retten, Es musste auch die Lage des Bades und seine Rolle für die Entwicklung des Stadtteils einbezogen werden. Ziel war es, nicht nur die normale Funktion eines Freibades sicherzustellen, sondern das gesamte Areal mit einem hohen öffentlichen Wert zu entwickeln. So entstand die Idee eines Parkbades mit sportlich orientiertem Bewegungsangebot.
Die Schwimmbecken wurden umgebaut und werden seitdem mit ökotechnischer Wasseraufbereitung betrieben, womit gleichzeitig die Betriebskosten gesenkt wurden. Die neu gestaltete Wasserlandschaft mit Sandstrand, Sprungturm, Wasserrutsche und Planschbecken wurde im Eröffnungssommer 2018 sofort intensiv genutzt: 30 000 Besucher kamen in zwei Monaten. Trotz dieses Ansturms sei die Wasserqualität jederzeit ausgezeichnet gewesen, versicherte der Referent; die biologische Wasseraufbereitung, ganz ohne Chlor, funktioniere.
Zuvor war das klassische große Schwimmerbecken in drei Bereiche aufgeteilt worden: einen Tiefwasserbereich mit fünf Metern Wassertiefe am Sprungturm, einen Schwimmerbereich mit 1,35 Meter Wassertiefe und einen Strandbereich mit zur Beckenmitte abfallendem Grund. Abgerundet wurde der Umbau des Beckens durch die Errichtung mehrerer Holzstege, die Pflasterung des Beckenumlaufs und den Bau einer Kletterwand am Turm im Springerbecken. Während des Badebetriebes kann die rund fünf Meter hohe Kletterwand gefahrlos zum Kraxeln genutzt werden, denn wer fällt, fällt ins Wasser.
Das Badewasser im Parkbad Weende wird physikalisch-biologisch durch ein Bodenfiltersystem gereinigt, wobei die konsequente Trennung von Bade- und Aufbereitungsbereich eine wichtige Grundlage ist. Dadurch sind der gesamte Reinigungsprozess und die damit zusammenhängenden Wasserkreisläufe gut kontrollier- und steuerbar. Die Wassertemperatur in den Becken wird durch die ausgedehnten, besandeten Flachwasserbereiche in hohem Maße durch die Sonne reguliert. Das Wasser kann jedoch noch durch ein neu installiertes Blockheizkraftwerk, das in der Nachbarschaft des Freibades als Nahwärmeversorgungszentrum dient, technisch beheizt werden.
Am Ende seines Vortrages zog Alexander Frey ein positives Fazit der Umbaumaßnahmen im Freibad Weende. Generell gelte, dass die Frage nach Schließung oder Erhalt eines Freibades eine andere Gewichtung bekomme, wenn ein innerstädtisches Gelände mit hohem Freizeitwert quasi neu entsteht und ganzjährig genutzt werden kann. Das unterstrich auch Bürgermeister Steininger, der gemeinsam mit den anwesenden Stadträten und interessierten Bürgern noch länger mit dem Referenten über verschiedene Möglichkeiten einer Reaktivierung des Freibades in Zwiesel diskutierte.
Der Weg des Freibades in Weende wäre nach Ansicht mancher Diskussionsteilnehmer auch für Zwiesel eine Möglichkeit, wieder ein attraktives Freibad zu bekommen, in dem Schwimmer ebenso auf ihre Kosten kommen könnten wie die Nutzer von Beachvolleyballplätzen, Rutsche, Kletterwand oder weiteren Angeboten wie Skaterpark. Die Stadträte Sigrid Weiß, Martin Lippl und Jens Schlüter sehen diese Veranstaltung als ersten Impuls, von dem ausgehend mit dem neuen Stadtrat, Bürgermeister und Bevölkerung ein Konzept für ein Freibad in Zwiesel entwickelt werden könnte.
 − bbz

 

Quelle: Passauer Neue Presse vom 10.03.2020

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