Schönberger kritisiert abrupte Schließung der Gemeinschaftsunterkunft Geisenhausen und Umgang mit Ehrenamtlichen
„Ein Desaster für alle Beteiligten“ so das Fazit von Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger (Bündnis 90/Die Grünen), die sich mit Vertretern des Vereins „Buntes Miteinander Geisenhausen“ und Grünen-Kreisrätinnen über die jüngsten Ereignisse im Bereich Integration im Landkreis Landshut austauschte.
Karl Meyer, 1. Vorstand des Vereins “Buntes Miteinander Geisenhausen berichtete Schönberger über die Situation der Geflüchteten in Geisenhausen. Die Bewohner der Unterkunft wurden aufgrund einer plötzlichen Schließung der Gemeinschaftsunterkunft zum Teil innerhalb weniger Tag in andere Unterkünfte in ganz Niederbayern verlegt und aus ihrem Umfeld gerissen. Anerkannte Geflüchtete wiederum mussten innerhalb weniger Woche eigenen Wohnraum finden – eine nahezu unmögliche Aufgabe angesichts der angespannten Wohnungssituation und der besonderen Herausforderungen für Geflüchtete auf dem Wohnungsmarkt.
“Die Ehrenamtlichen des Vereins haben die letzten Wochen unermüdlich die Menschen in dieser extremen Ausnahmesituation begleitet und unterstützt. Dabei kommen alle Beteiligten an ihre Belastungsgrenzen. Die Art und Weise ist unsäglich“, berichtete Kerstin Pokorny, Ehrenamtskoordinatorin des Vereins. Die plötzliche Räumung der Unterkunft sei ein alarmierendes Beispiel dafür, wie Menschlichkeit zunehmend administrativen Prozessen untergeordnet wird, so die Koordinatorin weiter. „Ehrenamtliche müssen seit Jahren das Versagen staatlicher Stellen abfedern. Und dann werden sie nicht mal im Vorfeld über die Schließung der Gemeinschaftsunterkunft informiert,“ kritisierte Schönberger.
Des Weiteren äußerten sich die Vereinsmitglieder besorgt darüber, dass die Stelle des Integrationslotsen im Landkreis gestrichen wurde. Dies sei ein Schlag ins Gesicht einer jeden ehrenamtlich engagierten Person im Bereich Integration, so Pokorny. „Obwohl die Stelle fast vollständig gefördert wird, haben CSU, Freie Wähler und FDP im Kreisausschuss beschlossen, sie zu streichen”, berichtete Michaela Feß, Kreisrätin der Grünen. “Damit entfällt nicht nur der direkte Kommunikationsweg zwischen Ehrenamt und Landratsamt, auch die Supervisionen und die Kostenerstattung für bestimmte Fahrten für Ehrenamtliche stehen damit zur Disposition. Genau solche fatalen politischen Entscheidungen führen dazu, dass sich Menschen aus Ehrenämtern zurückziehen. Das ist ein Armutszeugnis und verdeutlicht die mangelnde Aufmerksamkeit, die dem Thema Integration hier im Landkreis beigemessen wird."
Laut der Bundestagsabgeordneten Marlene Schönberger ist dabei aber auch klar ein bundesweiter Trend zu erkennen: "Was wir hier beobachten, ist leider kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines neuen politischen Kurses im Umgang mit Geflüchteten. Bewährte Strukturen werden systematisch zurückgebaut und das Engagement ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer wird durch bürokratische Hürden erschwert oder gar unmöglich gemacht. Wir erleben ein integrationspolitisches Desaster."
Foto: Olivia Kreyling
Kategorie
Ihr habt Fragen zur Bundespolitik? Marlene berichtet aus Berlin. Seid dabei!
Ihr habt Fragen zur Landespolitik? Mia und Toni berichten aus München. Seid dabei!
Ihr habt Fragen zur Bundespolitik? Marlene berichtet aus Berlin. Seid dabei!
Ihr habt Fragen zur Landespolitik? Mia und Toni berichten aus München. Seid dabei!
Ihr habt Fragen zur Bundespolitik? Marlene berichtet aus Berlin. Seid dabei!
Ihr habt Fragen zur Bundespolitik? Marlene berichtet aus Berlin. Seid dabei!
Ihr habt Fragen zur Landespolitik? Mia und Toni berichten aus München. Seid dabei!
Ab dem 1. August will Donald Trump einen Basiszoll von 30 Prozent auf Waren aus der EU erheben. Die EU-Kommission versucht weiterhin, zu [...]
Ehrlich, streitbar, nahbar: Ein Impulspapier zur Gründung des Vorstandsbeirats Bündnisgrüner Osten von Felix Banaszak und Dr. Heiko Knopf. [...]
Laut aktuellem Haushaltsentwurf will die Bundesregierung die humanitäre Hilfe um die Hälfte kürzen. Für die Situation von Menschen in Not, in [...]