BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Niederbayern

Sechs neue Blickwinkel für Metten


Erstmals Grüne – Marktratszugänge im Kurzporträt – Von der Masterstudentin bis zum Unternehmer
Von Josefine Eichwald


Metten. Mit sechs Neuzugängen zeigt sich der Mettener Marktrat zu einem Drittel in veränderter Besetzung. Den Grünen, die bei ihrem ersten Anlauf auf Anhieb zwei Mandate errungen haben, wurde eines der zehn Referate übertragen: In der Sparte „Umwelt und Mobilität“ wollen sich Matthias Schwinger und Markus Zeitlhöfler für die Prüfung möglicher Umweltauswirkungen bei allen Gemeindeentscheidungen und Maßnahmen für eine Energie-autarke Energieversorgung Mettens einsetzen.
Matthias Schwinger, 30, der als Bürgermeisterkandidat 8,45 Prozent erzielte, hat nach einer abgeschlossenen Ausbildung als Elektroniker auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt und ein Studium für Mittelschulen in den Fächern Mathe, Geographie, Wirtschaft und Sport „erfolgreich absolviert“; jetzt arbeitet er in der Erwachsenenbildung. „Schon sehr viele Jahre politisch interessiert“ ist er vor zwei Jahren Grünen-Mitglied geworden. „Metten soll eine fahrradfreundliche Gemeinde werden“ sagt der 30-Jährige, der rund 3000 Kilometer im Jahr mit dem Mountainbike fährt und „alle Einkäufe in Metten und Deggendorf mit dem Rad erledigt“. Er wünscht sich eine bessere Einbindung der Fahrradstraße sowie die Förderung von Lastenrädern.
Top-Themen sind für ihn „weniger Wohnblocks, die als Geldanlage dienen“ – Wohnen soll in Metten auch für Einkommensschwächere möglich sein – sowie die Erhaltung des hohen Freizeitwertes mit dem Neubau des Freibads, einem Donaustrand mit Umgestaltung im Bereich des „Wasserwachthauses,“ Nutzung des Prälatengartens für Aktivitäten wie Yogakurse, Konzerte etc. sowie der eventuelle Neubau der Handballhalle. Schwinger, u.a. Mitglied beim TSV Metten, bei Ski&Bike Deggendorf und beim Waldverein, will „auch noch den Förderverein Freibad unterstützen.“
Markus Zeitlhöfler, 50, „politisch sehr interessiert“, aber parteilos, lebt seit 2003 in Metten: Der Diplom-Betriebswirt (FH) unterrichtet an der TH Deggendorf sowie an der IHK Regensburg Personal- und Organisationsmanagement und ist zudem in der Beratung selbstständig tätig. Wichtig bei seiner ersten Kandidatur war ihm „eine neue Gruppierung in der Gemeinde mit einem sehr guten Programm − zukunftsweisend und umweltorientiert“. Die Parküberwachung, auch die Parkplatzverordnung bei Bauvorhaben, zu korrigieren und Transparenz bei der Hochschulansiedlung sind ihm große Anliegen, ebenso will er „die Versäumnisse schnell aufholen“, Kläranlage und Freibad stehen auf seiner Agenda. Metten soll ökologischer und sozialer werden, fordert auch Zeitlhöfler, wobei er „die schöne Lage an der Donau, die Offenheit der Bürger und die gute Infrastruktur“ in der Marktgemeinde schätzt. Zeitlhöfler, Vorsitzender des Elternbeirats des St. Michaels-Gymnasiums, ist von Listenplatz vier auf zwei hoch gerutscht. Hobbys? „Die Familie.“
Mit 1008 Stimmen hat sich auch Miriam Augustin von Listenplatz 6 um zwei Plätze verbessert, die Newcomerin aus Berg, die aus einem (kommunal-)politisch geprägten Elternhaus kommt, hat ihre Bachelorarbeit über Datenjournalistenausbildung in Deutschland geschrieben und absolviert jetzt ein Masterstudium im Bereich Bildungs- und Erziehungsprozesse. Sie ist mit 14 Jahren in die Jugendfeuerwehr Berg eingetreten, inzwischen Truppführerin und Atemschutzgeräteträgerin. Lange war sie Oberministrantin in Metten und Berg; nun ist sie im Pfarrgemeinderat für die Ministranten zuständig. „Kurz vor der Aufstellungsversammlung“ wurde sie FW-Mitglied. Mit ihren 23 Jahren ist Augustin die Jüngste im Marktrat, mit ein Argument, dass ihr die Aufgabe als Jugendreferentin zufiel, zusammen mit Schwinger. Momentan gebe es für junge Leute „nicht viele Treffpunkte in Metten und Berg“, sagt die FWlerin, die die Jugendlichen auffordert, sich mit ihren Anliegen, am besten per E-Mail, „an mich zu wenden“. Zu ihren Hobbys gehören Gitarre spielen und E-Bass, sie ist Mitglied in etlichen Ortsvereinen und kümmert sich für die Freien Wähler um die Sozialen Medien Facebook und Instagram.
Die von Augustin genannte Devise „Berg wählt Berg“ gilt auch für die weitere FW- Verstärkung. Thomas Tremmel, 43, ist in Berg aufgewachsen und liebt das „Dörferl“, das er wie folgt charakterisiert: „Jeder kennt jeden, jeder hilft jedem.“ Der gelernte Baumaschinenmechaniker ist seit 2011 als selbstständiger Unternehmer vor allem regional tätig – aber auch in Straubing, von Landshut bis Passau. Seinen Bekanntheitsgrad durch seine Firma macht er dafür mitverantwortlich, dass er acht Plätze auf der Liste gut gemacht und sich von Platz 15 auf Platz 7 vorgearbeitet hat. FW-Mitglied Tremmel hat sich schon 2014 für den Marktrat aufstellen lassen. „Die Einheimischen möchten, dass ihre Kinder in Berg bauen dürfen“, sagt der zweifache Familienvater, der Mitglied bei der Feuerwehr Berg und dem Stammtisch Berger Buam ist. Er freut sich auf seine neue Aufgabe, für die er auch „Problemthemen wie die Kläranlage“ benennt. „Der Andreas Moser ist prädestiniert als Bürgermeister und hat eine gute Truppe“, fasst er zusammen.
Auf „Kinder und Familien“ will Petra Kust (50) ihren Schwerpunkt legen, deshalb hat sich die neue Markträtin, von Beruf Erzieherin, von der CSU aufstellen lassen und sie ist auch Referentin in diesem Bereich geworden. Ihre eigenen vier Kinder sind zwischen 15 und 25 Jahre alt. Kust, Kindergartenleiterin von St. Michael, lebt mit ihrer Familie („die stand hinter meiner Entscheidung zur Kandidatur“) seit 16 Jahren in Metten. Unter anderem engagiert sie sich in der Abteilung für Kinder von Ski & Bike Deggendorf oder im Pfarrgemeinderat Metten.
In der Kommunalpolitik spiele nicht unbedingt die Partei eine Rolle, sondern die Menschen, sagt sie, und findet es gut, dass der Marktrat sich aus Leuten zusammensetzt, die aus vielen verschiedenen Bereichen kommen – von der Vereinsarbeit oder der Kirche geprägt. Kust, die von der CSU als Fraktionssprecherin benannt wurde, hofft, „dass im Markrat viel diskutiert wird“. Der Besuch von kulturellen Veranstaltungen, der Garten, aber auch Städtereisen stehen auf ihrer Hobbyliste oben.
Dr. Wolfgang Eichinger (48), „Partner“ von Kust als Kinder- und Familienreferent, ist seit 2012 im CSU-Ortsverband, derzeit auch stellvertretender Ortsvorsitzender. Der gebürtige Landshuter lebt seit zehn Jahren mit seiner Frau und den beiden Töchtern (12 und 13) in Metten. Der klassische Archäologe, der einige Jahre im Bereich der Denkmalpflege in Regensburg gearbeitet hat, war das Pendeln zur Arbeit leid. Seit September 2016 übt er die Aufgabe des Mesners in der Pfarrei aus. „Ein sehr vielfältiger Job“, der übers Kerzen anzünden, Gewänder herrichten, bis hin zur Hausmeisterei mit handwerklichen Arbeiten im Kindergarten reicht.
Zudem unterrichtet Dr. Eichinger Archäologie in der Oberstufe des St. Michaels-Gymnasiums. Dort ist er auch im Elternbeirat, zudem im Heimat- und Gartenbauverein, und beim Förderverein Freibad. Inzwischen sei die Archäologie zum Hobby geworden, so Dr. Eichinger, der auch gerne liest und spazieren geht. Selbst unter den Neulingen spricht Dr. Eichinger von einer „Umwälzung“ im Marktrat, die auch andere Blickwinkel reinbringt.

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