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Grünen-MdB Erhard Grundl besuchte das Bild-Werk Frauenau und die Glasfachschule Zwiesel
Zwiesel/Frauenau. „Braucht’s das?“ – unter dieses provokative Motto, das ein „Und ob“ geradezu herausfordert, hatte Grünen-MdB Erhard Grundl seine Kulturtour durch den Wahlkreis-Straubing-Bogen gestellt. Sie führte ihn vergangenen Mittwoch unter anderem zum Bild-Werk Frauenau und in die Zwieseler Glasfachschule.
Der Obmann der Bundestagsgrünen im Ausschuss für Kultur und Medien wollte mit dieser Tour unterstreichen, wie wichtig kulturelle Einrichtungen und Initiativen auch abseits der Metropolen sind. Exemplarisch ist das beim Bild-Werk der Fall, das mit seinen internationalen Sommerakademien für Glas und Kunst den kleinen Ort weltweit bekannt gemacht hat.
Katharina Eisch gab in der Gesprächsrunde, an der neben Bild-Werk-Vorstandsmitglied und 3. Bürgermeister Dietmar Dengler anfangs auch 2. Bürgermeister Willi Biermeier teilnahm, einen Rückblick auf die traditionsreiche Geschichte des Glasmacherorts und auf die Studioglasbewegung, in der ihr Vater Erwin Eisch eine maßgebliche Rolle spielt. Der 1987 gegründete Verein hat sich die Weiterentwicklung des Kulturerbes Glas zum Ziel gesetzt, seit 1988 finden die Sommerakademien in „Tom’s Hall“ und im „Gaswerk“ statt, mit professionell ausgestatteten Werkstätten und Ateliers für alle Bereiche der Glasgestaltung sowie unter anderem Malerei, Druckgrafik und Skulptur.
Beeindruckt zeigte sich der Abgeordnete vom künstlerischen Netzwerk und den zahlreichen Kooperationspartnern des BildWerks. Dass es allerdings nicht einfach ist, die anerkannte Bildungseinrichtung auch finanziell auf ein sicheres Fundament zu stellen, erläuterte Geschäftsführerin Sarah Höchstetter; sehr oft falle man durch Förderungsraster. Sie gab auch eine Führung durch die verschiedenen Schulungsräume, in denen Künstler der Sommerakademie am Werk waren.
Anschließend zeigte Dietmar Dengler den Besuchern noch den imposanten, schwer renovierungsbedürftigen Gistl-Saal; MdB Grundl stimmte ihm zu, dass auch dieses Teilstück des kulturellen Glasmachererbes von Frauenau unbedingt erhalten werden sollte. Der große Saal könnte für landkreisübergreifende Veranstaltungen genutzt werden. Eine weitere Station des Abgeordneten war die Glasfachschule Zwiesel. „Braucht’s das?“ – den Titel der Kulturtour nahm Schulleiter Gunther Fruth zum Anlass, ein leidenschaftliches Plädoyer für die Glasfachschule zu halten. Bei seinem Besuch kultureller Einrichtungen und Initiativen in der Region war für Erhard Grundl die Glasfachschule nach eigenem Bekunden „ein absolutes Muss“.
Gunther Fruth und seine Stellvertreterin Iris Haschek führten den Politiker, der von den Grünen-Kreisräten Jens Schlüter und Eva Bauernfeind begleitet wurde, durch das Haus, und auch der Zwieseler Bürgermeister Franz Xaver Steininger war anwesend. In der Schule herrschte zwar Ferienstille, doch umso mehr Gelegenheiten boten sich, wunderschöne Exponate aus den Glaswerkstätten zu bewundern.
Die beiden Schulleiter berichteten von den vielfältigen Bereichen und Kontakten der Glasfachschule. „Glas ist existenziell“, sagte Gunther Fruth, es sei allgegenwärtig im modernen Leben, ob in der Architektur, am gedeckten Tisch, in der Optik oder als Kabel. Er sehe eine der wichtigsten Aufgaben darin, die Jugend wieder mit dem Werkstoff Glas in Berührung zu bringen; die im Zwieseler Winkel in den Familien tradierte Verbindung zu dem Werkstoff sei heute oft nicht mehr selbstverständlich gegeben. Wegen der Corona-Krise habe es heuer teilweise auch Home-Schooling gegeben; danach habe ein Schüler der Schule ein schönes Kompliment gemacht: „Jetzt macht das Aufstehen wieder einen Sinn!“
Iris Haschek stellte anhand von beeindruckenden Präsentationen unter anderem den Ausbildungszweig Produktdesign vor. Erhard Grundl war beeindruckt von der gemeinsamen „Philosophie“ der Schulleitung: Allen Schülern solle Gelegenheit gegeben werden, sich weiterzuentwickeln. „Nicht der Schüler bekommt die beste Note, der den Lehrer am besten kopiert“. Einig waren sich alle, dass der Name Zwiesel in Verbindung mit Glas eine außerordentlich gute Außenwirkung hat. Zum Abschied durfte sich der Abgeordnete eine Glasvase aussuchen – er wählte die Farbe Grün.
Der Straubinger Grundl gehört seit 2017 dem Deutschen Bundestag an. Er ist Obmann seiner Partei im Kulturausschuss, Sprecher für Kulturpolitik und Mitglied im Sportausschuss. − eb
Quelle: Passauer Neue Presse vom 10.08.2020
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