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Livestream aus dem Marktrat und ein Lido an der Donau – MdL Zwanziger referiert: Flächenfraß und Betonflut eindämmen
Metten. Jetzt heißt es „Abwarten und Tee trinken“. Zirka 1500 Teebeutel mit dem Aufdruck „Volle Kanne Grün!“ hat Matthias Schwinghammer, erstmals Bürgermeisterkandidat für Bündnis 90/Die Grünen, in Metten und Berg schon verteilt. Im Wahlkampf, den er als „sehr fair“ empfand, steht seinerseits noch eine Aktion an: ein Radlservice am Samstag, 14. März, von 10 bis 14 Uhr am Marktplatz.
Zuletzt war Grünen-MdL Christian Zwanziger im Gasthaus Schattauer in Berg zu Gast. Der Experte für Landesentwicklung und Tourismus konzentrierte sich auf den „Achtsamen Umgang mit der Region“. Unter den knapp 60 Zuhörern waren auch Bewerber aus den anderen politischen Lagern, darunter CSU-Bürgermeisterkandidat Gerald Eckmeier.
„Matthias hat für alles eine Idee“, bescheinigte Zwanziger dem grünen Bürgermeisterkandidaten, „er ist voller Tatendrang“. In der Tat sprudelte es aus Schwinghammer nur so heraus. In seinem Programm wünscht er sich eine transparentere Marktratspolitik mit Livestream-Übertragungen sowie einem Gemeindeblatt online und gedruckt. Gehen die Pläne des 30-Jährigen auf, dann soll Metten die erste plastikfreie Gemeinde im Landkreis werden und energieautark : „Alle Entscheidungen sollen auf ihre Umweltauswirkungen beleuchtet werden“, gehört zu den erklärten Zielen, wie auch ein Lido am Donaustrand. Des Weiteren wünscht er sich einen Dialog mit Bürgern und Investoren. Neben einem „Einheimischen-Projekt“ solle bei großen Wohnbauprojekten künftig ein bestimmter Prozentsatz an Mietwohnungen zur Verfügung gestellt werden und die Investoren sich an der Infrastruktur beteiligen.
Bei manchen Themen warfen sich Zwanziger und Schwinghammer, die sich in 20-minütigen Redeblöcken abwechselten, die Bälle zu. So etwa beim Aspekt Flächenfraß bzw. -einsparungen, wenn es darum geht, z. B. Supermärkte zu überbauen, auf einem Parkplatz-Dach einen Allwetter-Sportplatz zu errichten, oder den Pausenhof von Schulen auch außerhalb der Schule als Spielplatz zu nutzen. Dinge, die laut Zwanziger ein Flächenmanager in Kommunen angehen könnte, der auch Leerstände untersucht. Als positives Beispiel nannte er den Landkreis Cham. Außerdem müsse man Kooperationen mit Nachbargemeinden überlegen, hier spielten ökonomische Fakten eine Rolle: Wie viel Geld kostet der Unterhalt?
„Die Mobilität vor Ort muss passen, ein Berufspendler hat andere Anforderungen als ein Tourist.“ Zwanziger verwies auf 100 Millionen Übernachtungen in Bayern im vergangenen Jahr, 50 Prozent vom ganzen Umsatz komme von den Tagestouristen. Statt der Seilbahnförderrichtlinie in Bayern, wonach zehn Prozent der Steuergelder in Beschneiungsanlagen fließen, sollte man in Zeiten schneeärmerer Winter lieber in Wanderwege, Mountainbike-Trails, ÖPNV oder Regionallotsen investieren.
Ein Jugendmarktrat, ein Seniorenrat, ein Wochenmarkt, das Pfingstfest wieder beleben... hinter den Schwinghammer-Themen stehen die Listenbewerber, die sich vorstellten: Er sei von mehreren Gruppierungen angesprochen worden, habe sich aber bewusst für die Grünen entschieden: Markus Zeitlhöfer erläuterte seine Beweggründe. Er wünscht sich u. a eine stärkere Einbeziehung der Bürger und monierte Großprojekte in punkto Wohnbau. „Metten war ein dörflich-kleinteiliger Ort.“ Jetzt ärgert er sich („unsere Seite ist nicht gehört worden“) nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts über „zwei riesige Bauten, die direkt vor unserer Siedlung in der Rossatzer Straße sind“.
− je
Quelle: Passauer Neue Presse vom 10.03.2020
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