Pfarrkirchen: Politik statt Kunst

Die Grünen sind in die ehemalige Galerie Schau am Stadtplatz gezogen und haben dort ihr Wahllokal eingerichtet

Von Markus Schön

Pfarrkirchen. Kreativ soll es in der ehemaligen Galerie Schau am Stadtplatz 24 bleiben. Wo bis vor kurzem Künstler ihre Werke präsentiert haben, sind nun die Grünen eingezogen. Unter dem vieldeutigen Namen „Lokal Grün“ haben sie dort ihr Wahllokal und ein offenes Ideenlabor eingerichtet.

Im Fokus stehen „alle Zukunftsthemen“, kündigt Tobias Hanig an und legt gleich einmal los. Ganz oben auf der Agenda steht die Stadtentwicklung, wie das Vorstandsmitglied der Pfarrkirchner Grünen sagt. Wie effektives Leerstandsmanagement funktioniert, wollen die Grünen mit ihrem Wahllokal zeigen. „Im April beginnen die Umbauarbeiten. Dann wird aus der ehemaligen Galerie ein Lokal.“ Dieses Baustellenfenster nutze man nun, um im Zentrum Stadtentwicklung zu machen. Bis 31. März haben die Grünen die Räume angemietet. Ein „Glücksgriff“, wie Hanig sagt.

Ein Tisch, vier Stühle, ein Tresen. Noch sieht der Raum etwas karg aus. In Hanigs Kopf ist das Lokal aber bereits voller Leben. So wird sich vom 19. bis 23. Dezember der Raum in einen „Pop-up-Store“ verwandeln. „So etwas gibt es in Großstädten schon länger“, erläutert Hanig. Hinter der Idee steckt, dass ein Geschäft vorübergehend in leerstehenden Räumen betrieben wird. „In unserem Fall werden Simon Marchner Siebdruckwerke und Simon Strobl Keramikarbeiten präsentieren.“

„Außerdem werden wir zu verschiedenen Themenschwerpunkten Veranstaltungen organisieren“, fügt Ortsvorsitzende Sarah Kandlbinder hinzu. Ein Thema, das den Grünen auf den Nägeln brennt, ist die Jugendarbeit. „Dazu werden wir den Stadtjugendpfleger von Viechtach einladen.“ Denn die dortige Kinder- und Jugendarbeit funktioniere sehr gut, schwärmen die beiden. Hanig kann sich auch für Pfarrkirchen ein Jugendhaus mit einem Betreuer sehr gut vorstellen. „Aber nicht mit einer Playstation, sondern mit einer Werkbank, wo die Jugendlichen kreativ sein können.“

Nicht nur der Ortsverein nutzt das Wahllokal. Auch die grüne Landratskandidatin Mia Goller will ab Januar jede Woche drei Vormittage präsent sein. „Man kann die Stadt und den Landkreis nicht getrennt voneinander betrachten“, sagt sie. Vieles würde sich überschneiden.

Die Hochschule steht ebenfalls auf der Agenda bei den Grünen. „Und insbesondere die Wohnraumnot, die in Pfarrkirchen nach wie vor herrscht“, so Hanig. „Denn viele Studenten können sich keine teuren Mieten leisten.“ Weitere Themenwochen sollen sich Aspekten wie Kultur, Nachhaltigkeit, Energie oder Gesundheit widmen. „Wir werden aber auch einen Frauenstammtisch ins Leben rufen und einen Erste-Hilfe-Kurs abhalten“, kündigt Sarah Kandlbinder an.

Der Raum wird je nach Veranstaltung sein Gesicht verändern. „Kino, Probenraum, Repair Café oder offenes Atelier. Alles ist möglich“, so Hanig. Im Mittelpunkt stehe aber stets, dass das Lokal eine Begegnungsstätte und ein Ort zum Reden ist. Mia Goller: „Das Ziel ist, dass wir zusammen mit den Menschen etwas entwickeln.“

Zum ersten Mal wird das „Lokal Grün“ am kommenden Sonntag ab 14 Uhr aufgesperrt. Dann soll es jeden Nachmittag offen haben.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 12.12.2019

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