Henrike Hahn auf dem Wachsmarkt/Tann - Rottal

Eggenfelden

„Ohne Wenn und Aber pro Europa“

Henrike Hahn von den Grünen warb für Energie- und Agrarwende
Herwig Slezak

Tann. Einen flammenden Appell für die Europäische Union hat Henrike Hahn bei der Veranstaltung der Grünen am Wachsmarkt in der Pizzeria Arcobaleno gehalten. Für eine Energie- und Agrarwende warb die Listenkandidatin der Partei fürs Europaparlament in ihrer rund 30-minütigen Rede zudem in sachlichem Stil. Angesichts des Erstarkens rechter Parteien sprach Hahn bei der anstehenden Europawahl sogar „von einer Schicksalswahl“. Grundsätzlich bezeichnete Henrike Hahn die Europäische Union als Erfolgsgeschichte, die Frieden und Wohlstand gebracht habe. Das Europäische Parlament wünschte sie sich künftig „als kostbares Instrument für den Umweltschutz und die Klimapolitik“.
Konkret zielen die Grünen laut Hahn darauf ab: Im Jahr 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energie europaweit bei 45 Prozent liegen, im Jahr 2050 bei 100 Prozent. Was die Landwirtschaft betrifft, sprach sich die Politikerin gegen industrialisierte Großbetriebe aus und warb für eine Agrarwende. Hahn: „Die Subventionen aus Brüssel werden derzeit falsch eingesetzt.“
Thema Flüchtlingspolitik: In diesem Rahmen plädierte Henrike Hahn dafür, „Seenotretter nicht zu kriminalisieren“. Zugleich verlangte sie verbindliche Aufnahmekontingente und faire Verteilungsschlüssel innerhalb der Europäischen Union.
Des Weiteren warnte Hahn „vor einem Rechtsruck in Europa“. Außerdem machte Henrike Hahn bei den Kontrollen an der bayerischen Grenze derzeit einen Verstoß gegen das Schengen-Abkommen aus und stellte klar: „Die Freizügigkeit darf nicht eingeschränkt werden.“
Darüber hinaus begrüßte sie das eingeleitete Rechtsstaatsverfahren gegen Viktor Orban. Die Nähe der CSU zum ungarischen Ministerpräsidenten prangerte sie dagegen an. Zu guter Letzt will Henrike Hahn in der Industriepolitik „Ökonomie und Ökologie zusammenfassen“. Im Detail warb die Politikerin dafür, „von Herstellern die Verantwortlichkeit für ihre erzeugten Produkte stärker einzufordern“, etwa in der Chemieindustrie. Bei alledem blieb ihre zentrale Botschaft: „Die Grünen sind ohne Wenn und Aber pro Europa.“
Zunächst war die Referentin etwas verspätet eingetroffen. Während ihrer frei gehaltenen Rede stießen immer wieder Neugierige vom Markt hinzu. Im Hintergrund brummte in dem italienischen Lokal die Espressomaschine, so dass die Veranstaltung wie eine Art politisches Kaffeekränzchen wirkte. Zu den rund 30 Zuhörern zählten Pfarrer Wolfgang Reincke und Bürgermeister Adi Fürstberger. Letzterer beteiligte sich äußerst munter an der Diskussion und kündigte an, für das Volksbegehren für den Artenschutz zu unterschreiben.
Eingangs warb Grünen-Kreisrat Günther Reiser eben für dieses Volksbegehren. Bezirksrätin Mia Goller wünschte sich in diesem Rahmen „einen Dialog zwischen der Landwirtschaft und den Grünen“.
Bei der abschließenden Diskussion drehte es sich um die Möglichkeiten der Erdverkabelung bei der Stromversorgung. Zudem ging es um die Frage, inwieweit es ein Nebeneinander zwischen konventioneller Landwirtschaft und Biobauern geben könne.
Henrike Hahn fungiert derzeit als Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Finanzen. Auf der deutschlandweiten Europaliste der Partei steht die Oberbayerin auf Platz 13.
Quelle Ausgabe Rottaler Anzeiger - Nr. 27 Datum Freitag, den 1. Februar 2019 Seite 24

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