Niederbayerns Grüne mit neuer Spitze

Claudia Woller und Maximilian Retzer sind Bezirksvorsitzende

Claudia Woller und Maximilian Retzer sind Bezirksvorsitzende
Von Hanne Summer

Plattling. Die niederbayerischen Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen haben auf ihrer Bezirksversammlung in Plattling (Lkr. Deggendorf) Claudia Woller und Maximilian Retzer an ihre Spitze gewählt. Olivia Kreyling und Matthias Ernst haben nicht mehr kandidiert, unterstützen den Bezirksverband aber weiterhin als Beisitzer.
„Wir wollen Menschen bewegen, bei uns mitzumachen, denn wir haben das bessere Angebot“, sagte Retzer. Energiewende, Klimaschutz, Teilhabe, Mobilität durch Öffentlichen Personennahverkehr, Bildung, Integration und qualifizierte Arbeitskräfte, Themen gebe es genug, wo man sich engagieren könne. Der 27-Jährige ist im Landkreis Rottal-Inn aufgewachsen, hat in Passau Politikwissenschaften mit Schwerpunkt Europa studiert, wohnt nun in Landshut und arbeitet im Büro der grünen Landtagsfraktionsvorsitzenden Katharina Schulze. Seit 2017 ist er Mitglied der Grünen und aktuell noch Sprecher der grünen Jugend. Er schätzt an der Partei, dass man sich nicht in einer Hierarchie hochdienen müsse, sondern gleich in freundschaftlicher Atmosphäre Verantwortung übernehmen könne.
So wie Claudia Woller. Die 35-Jährige ist seit 2020 eine Grüne. Sie ist in Passau aufgewachsen, hat in Deggendorf Medientechnik studiert, wohnt mit ihrem Mann in Fürstenzell und arbeitet als IT-Spezialistin an der Landesanstalt für Landwirtschaft in Ruhstorf. Auf allen Ebenen, in den Gemeinden und in der EU, so findet sie, könne man durch praxisnahe Politik Probleme lösen und dazu beitragen, dass die Menschen gut zusammenleben.


Wunsch nach fairem Wahlkampf

Inklusion und Digitalisierung sind ihre Themen. Als ehrenamtliche Digitallotsin hilft sie Senioren, elektronische Medien zu nutzen. IT mache Spaß, findet Woller, es sei eine Chance auf Teilhabe. Sie ermögliche es, an Veranstaltungen oder Konferenzen teilzunehmen, ohne weit zu fahren, Bildungsangebote zu nutzen, oder mit den Liebsten in Verbindung zu bleiben. Für die Landtags- und Bezirkstagswahl 2023 wünscht sie sich einen fairen und ehrlichen Wahlkampf, sachlich und konstruktiv.
Der Landesvorsitzende Thomas von Sarnowski sieht gute Chancen für seine Partei, auch in Bayern Regierungsverantwortung zu übernehmen. Rückenwind spürt er aus der Ampelkoalition in Berlin. Wirtschaftsminister Robert Habeck fördere die erneuerbaren Energien und helfe die politische Blockade in Bayern aufzulösen. Dass die bayerische Staatsregierung nun 1,8 Prozent der Landesfläche für die Windkraft ausweisen müsse, findet er einen Schritt in die richtige Richtung.
„Den Wind nicht länger ausbremsen, die 10H-Abstandsregel abschaffen“, das fordern auch die beiden niederbayerischen Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger und Toni Schuberl. Wenn es nach ihnen ginge, würden in Bayern Wind und Sonne in Kombination mit Wasserstoff als Speichermedium schon jetzt viel intensiver genutzt, um Energie zu erzeugen. Günstige Energie aus regenerativen Quellen im eigenen Land habe nur Vorteile, sagte Steinberger. Man müsse es halt ermöglichen. Grüner Strom sei günstig, er schütze das Klima, über Bürgerenergiegenossenschaften könne sich jeder beteiligen. Es sei ein Unding, dass die Staatsregierung Stromtrassen, über die Windenergie aus Norddeutschland nach Bayern fließen könne, so lange blockiert habe. Jetzt werden Windräder im Norden abgeschaltet und im Süden teure Gaskraftwerke angeschaltet, nur weil Leitungen fehlen. Manchmal müsse man unpopuläre Entscheidungen treffen, um Probleme langfristig zu lösen.
Gute Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen für Teilhabe und Zusammenhalt, für gleiche Lebensqualität in Stadt und Land, findet Toni Schuberl. Das 9-Euro-Ticket war gut und richtig. Das müsse weitergeführt und das ÖPNV-Angebot auf dem Land ausgebaut werden.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 10.10.2022

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