Die Landwirtschaftssprecherin der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, Mia Goller, bedauert in er Stellungnahme zum Beschluss, den Landshuter Schlachthof zu schließen, diese Entscheidung der Erzeugergemeinschaft Südbayern: „Mit der Schließung des Landshuter Schlachthofs geht ein Stück regionaler Infrastruktur verloren, das für kurze Transportwege, Tierwohl und handwerkliche Qualität stand. Jetzt braucht es rasch Lösungen, damit regionale Vermarktung und faire Bedingungen für Landwirtinnen und Landwirte erhalten bleiben. Wir müssen Strukturen fördern, die Tiertransporte reduzieren, regionale Wertschöpfung sichern und zugleich ökologische Standards konsequent weiterentwickeln.“
Der Schlachthof in Landshut war nach dem Rückzug des niederländischen Vion-Konzerns aus dem deutschen Markt zusammen mit dem Schlachthof Vilshofen von der Erzeugergemeinschaft übernommen worden. Die Entscheidung, den betrieb einzustellen und das Betriebsgelände zu verwerten, war mit großer Mehrheit der Mitgliedervertreter am Mittwoch im Rahmen einer Hauptversammlung getroffen worden. „Letztendlich dürfte diese Entscheidung auch auf die Entwicklungen im Verbraucherverhalten und den Preisdruck durch den Lebensmitteleinzelhanden verursacht worden sein. Die Schweinehaltung in Bayern und Deutschland ist hier besonders betroffen, Erlöse auf den Betrieben hängen oft nur von hohen Stückzahlen ab“, so Goller.
Die Landtagsabgeordnete plädiert für ein Umdenken auf beiden Seiten, also bei Verbrauchern als auch beim Einzelhandel: „Gutes Fleisch hat seinen Wert und einen angemessenen Preis völlig zu Recht verdient, Preisdrückerei durch Lockangebote, gerade beim Fleisch, sind auf Dauer eine Gefahr für die heimische Landwirtschaft und damit auch für die bestehenden Strukturen“, so Goller. Die Politik sei gefordert, die Erzeuger, die auf mehr Tierwohl im Stall umstellen wollen, zu fördern. „Aktuell wurden durch den Bundeslandwirtschaftsminister aber Förderungen zusammengestrichen – das ist auch für unsere Schweinehalter der völlig falsche politische Weg“.