Tag der Befreiung

Niederbayerische Grüne gedenken der Opfer des Nationalsozialismus

Anlässlich des Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai haben Vertreter*innen der niederbayerischen und Dingolfinger Grünen Blumen an der KZ-Gedenkstätte Ganacker niedergelegt. Die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger, der Bezirksvorsitzende der niederbayerischen Grünen Maximilian Retzer sowie Ines Helmer und Thomas Maier von den Grünen in Dingolfing-Landau gedachten der Toten und forderten mehr Aufklärung über nationalsozialistische Verbrechen in Niederbayern.

Bis April 1945 wurden etwa 500 vorwiegend jüdische Häftlinge aus 17 Nationen im Lager Ganacker bei Wallersdorf bei menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten. Mindestens 138 Häftlinge wurden dort ermordet. Sie mussten in Erdlöchern bei Regen und Schnee leben. Erst am 29. April 1945 wurde das Lager befreit. Zuvor wurden die Gefangenen in sogenannten Todesmärschen bis nach Eggenfelden getrieben.

Die Bundestagsabgeordnete Schönberger betonte die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit nationalsozialistischen Verbrechen in Niederbayern: “Wir gedenken heute am Tag der Befreiung den Opfern der nationalsozialistischen Herrschaft. Das Beispiel Ganacker zeigt: Nationalsozialistische Verbrechen haben auch hier im Landkreis Dingolfing-Landau, direkt vor unserer Haustür stattgefunden, viele von ihnen sind längst nicht aufgearbeitet oder in der breiten Bevölkerung bekannt. Es ist unsere Verantwortung, an die Toten zu erinnern und uns heute dafür einzusetzen, dass solche schrecklichen Verbrechen nie wieder passieren. Unsere Geschichte muss uns eine Mahnung, sein, uns heute gegen Antisemitismus und jede Art der Menschenfeindlichkeit einzusetzen. Doch leider müssen wir aktuell feststellen, dass der Antisemitismus immer gewaltvoller und offener zu Tage tritt. Das dürfen wir nicht länger hinnehmen!”

Thomas Maier, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag von Dingolfing-Landau, ergänzte: „Obwohl ich in Landau zur Schule gegangen bin, habe ich vom KZ-Außenlager Ganacker erst zehn Jahre nach meinem Abschluss erfahren. Ich finde es erschreckend, wie wenig die unmittelbare, lokale Geschichte in der Schule eine Rolle spielt. Wir müssen uns an das Vergangene erinnern, damit wir daraus lernen können.”

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