Starkes Plädoyer für mehr Nationalparke

Zwiesel

„Wir brauchen mehr Nationalparke“

Grünen-Fraktionschef Toni Hofreiter unterwegs auf dem Urwaldsteig

Christina Hackl Bayer. Eisenstein.
Er ist eines der prominentesten Gesichter der Grünen: Toni Hofreiter, Vorsitzender der Grünen-Bundestagsfraktion. Am Dienstag ist er auf dem Urwaldsteig zum Hochberg gewandert und hat dabei für mehr Nationalparke in Deutschland geworben. Hofreiter ist in diesen Tagen auf Nationalpark-Tour durch Deutschland und besucht Schutzgebiete in Brandenburg, Niedersachsen, Thüringen, Hessen und Bayern. „Der Erhalt der Arten ist neben dem Klimaschutz die größte ökologische Herausforderung unserer Zeit. Ohne eine intakte Natur riskieren wir unsere eigenen Lebensgrundlagen. Nationalparke sind Großschutzgebiete, die dazu einen großen Beitrag leisten. Sie lassen Natur einfach Natur sein und bieten Tieren und seltenen Pflanzen dadurch wichtige Rückzugsräume. Deswegen ist sicher: Wir brauchen mehr Nationalparke“, so Hofreiter. Er war zusammen mit MdL Rosi Steinberger (Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion für Verbraucherschutz und Vorsitzende im Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz) und MdL Toni Schuberl (Rechtspolitischer Sprecher der Grünen im Bayerischen Landtag) nach Bayerisch Eisenstein gekommen. Der Kreis- und Bezirksvorsitzende der Grünen, Jens Schlüter, übernahm die Begrüßung. Mit Blick auf den Grenzbahnhof sagte er: „Es freut mich, dass der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag uns gerade hier besucht. Bayerisch Eisenstein ist ein Ort, der wie kein anderer für die Teilung und die Wiederzusammenführung Europas steht“. Mitten durch den Grenzbahnhof sei einst der Eiserne Vorhang verlaufen. Heute sei dort dank dem Naturpark Bayerischer Wald ein Begegnungsort für Deutsche und Tschechen entstanden. „Dazu passt der gleich angrenzende Nationalpark Bayerischer Wald, da man auch hier wieder grenzüberschreitend wandern kann. Ein Zustand, der nicht selbstverständlich ist, und immer wieder erst erkämpft werden musste. Umso mehr gilt es jetzt, die Einigung Europas zu erhalten“, sagte Schlüter mit Blick auf die Europa-Wahl. Hinter dem Grenzbahnhof starteten die Grünen dann mit ihrer Wanderung. Antje Laux vom Verein WaldZeit führte die Politiker auf dem Urwaldsteig zum Hochberg. Die Themen Waldentwicklung und Lebensraumvielfalt standen dabei im Mittelpunkt. „Nationalparke sind wirklich etwas Besonders. Nur hier gibt es Gebiete, in denen der Mensch nicht eingreift und die Natur sich selbst überlassen ist. Dieses Wildniskonzept brauchen wir an noch mehr Orten in Deutschland, um die Artenkrise meistern zu können“, so Hofreiter.

Quelle
Ausgabe Der Bayerwald-Bote - Nr. 101
Datum Mittwoch, den 1. Mai 2019
Seite 31

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>